Hier erfahren Sie alle Neuigkeiten rund um den Friedenspreis Dresden
Am 16. Februar 2025 wurde der Friedenspreis Dresden 2025 in der Semperoper Dresden verliehen – an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Präsident Marko Bošnjak nahm den Preis unter Standing Ovations entgegen – Bundesjustizministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hielt die Laudatio. Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch und Sachsens Justizministerin Constanze Geiert richteten Grußworte an die zahlreichen Gäste und den Preisträger. Liedermacher Wolf Biermann, die World Jazz Band Masaa, das Ensemble Mediterrain, die Schauspielerin Claudia Michelsen und Gitarrist Frank Fröhlich sorgten für ein hochklassiges Kulturprogramm. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Peter Ufer.
Die Initiative Friedenspreis Dresden – International Peace Prize ehrt den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte mit dem Friedenspreis Dresden 2025. Im Rahmen der Verleihungsgala in der Semperoper Dresden, am 16. Februar 2025, ab 11 Uhr, nimmt Marko Bošnjak, Präsident des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte den Preis entgegen.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gehört zum Europarat und wurde 1959 in Straßburg errichtet.
Er entscheidet über Beschwerden, in denen eine Verletzung der in der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) niedergelegten Rechte gerügt wird.
Die Institution ist ein Markenzeichen Europas. In seiner über sechs Jahrzehnte währenden Geschichte hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auf vielfältige Weise zur Entwicklung gemeinsamer europäischer Standards in schwierigen Bereichen beigetragen und einen Geist des »Europäischen« geprägt.
In einer Zeit, in der der Zeitgeist zunehmend von einer Hinwendung zur Realpolitik einerseits und populistischen und vereinfachenden Herangehensweisen an die komplexen Probleme des modernen Lebens andererseits geprägt ist, muss die Stimme des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte mehr denn je gehört werden.
Die Initiative Friedenspreis Dresden – International Peace Prize hat daher beschlossen, den Friedenspreis Dresden 2025 dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu verleihen.
Der Dresdner Friedenspreis wurde 2010 ins Leben gerufen, um Personen oder Institutionen zu ehren, die einen besonderen Beitrag zum Frieden und zur Völkerverständigung geleistet haben.
Die Stifter des Dresdner Friedenspreises wollen mit der Auszeichnung ein starkes Zeichen setzen. Die Botschaft des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, der die Rechte des Einzelnen an erste Stelle setzt und davon überzeugt ist, dass visionäre Friedensprojekte im Alltag beginnen sollten, ist heute besonders aktuell. Die Preisverleiher schätzen es, dass die Türen des Gerichtshofes für alle offen stehen – sei es eine junge Frau aus der Türkei, die unter häuslicher Gewalt gelitten hat, ein Häftling in einem französischen Gefängnis, der in einer überfüllten Zelle festgehalten wird, eine Mutter in Schweden, die ihr Kind aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht sehen kann, ein ungarischer Richter, der »entlassen« wurde, weil er die Regierungspolitik kritisierte, ein estnischer Bankmanager, der des Betrugs beschuldigt wird und kein faires Verfahren erhält, oder ein aserbaidschanischer Blogger, der gegen die öffentliche Vorverurteilung Einspruch erhebt.
Eine weitere Leistung der Rechtsprechung des Gerichtshofs, die die Initiative Friedenspreis überzeugt, ist, dass sie besonders schutzbedürftigen Menschen zugutekommt, aber auch die Belange aller anderen anspricht, die in ihrem Leben mit unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert sind. Unserer Ansicht nach kann eine Institution wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einer Zeit, in der in Europa Krieg wütet und viele Menschen den Glauben an Recht und Gerechtigkeit verloren haben, neuen Mut und neue Hoffnung geben.
Aus all diesen Gründen hat das Gremium beschlossen, den Dresdner Friedenspreis 2025 dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu verleihen. Die Verleihung wird im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Semperoper in Dresden stattfinden.
Dresden. Das Kuratorium für den Dresdner Friedenspreis – International Peace Prize – hat sich vor wenigen Tagen konstituiert. Zum Präsident des Gremiums wählten die Mitglieder den Menschenrechtler und früheren Bundesinnenminister Gerhart Baum. Der 1932 in Dresden geborene Politiker wies bei der Wahl darauf hin, dass es ihm ein Anliegen sei, dem Friedenspreis eine breitere Basis in der Dresdner Bürgergesellschaft zu geben und mehr Dialog herzustellen. „Es riecht in der Welt nach Krieg, dagegen müssen wir alle dringend etwas unternehmen“, sagte er.
Die Rektorin der TU Dresden, Professorin Ursula M. Staudinger, ergänzte, dass zudem eine internationale Vernetzung von Dresden aus wichtig und notwendig sei, um zu mehr Kommunikation und gegenseitigem Verständnis zu kommen. „Dresden und Sachsen brauchen nachhaltig Sichtbarkeit für die anständigen Dinge“, sagte die Psychologin und Gerontologin. Dazu sei der internationale Friedenspreis Dresden ein wichtiges und gutes Zeichen. Die Wissenschaftlerin wirkt künftig als Vizepräsidentin des Beirates, dem insgesamt elf Kuratorinnen und Kuratoren aus Kultur, Wissenschaft, Kirche und Journalismus angehören.
Mit dabei sind unter anderem die Leiterin des Dresdner Stadtmuseums Christina Ludwig, die Intendantin des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau Carena Schlewitt, die Intendantin der Dresdner Philharmonie Frauke Roth, Superintendent Christian Behr, Politikwissenschaftler Hans Vorländer, der Historiker Martin Jehne, der Direktor des Militärhistorischen Museum Dresden Oberstleutnant Dr. Dr. Rudolf J. Schlaffer, der frühere Intendant der Semperoper Peter Theiler sowie der Journalist Olaf Kische.
Das Kuratorium unterstützt und berät die Initiative Friedenspreis Dresden bei ihrer Arbeit und bei der Wahl der Preisträgerinnen und Preisträger. Im vergangenen Mai ehrte die Initiative posthum den russischen Oppositionspolitiker und Kremlkritiker Alexej Nawalny. Den Preis nahm seine Witwe Julia Nawalnaja entgegen und spendete das Preisgeld an verfolgte Oppositionelle in Russland. Erster Preisträger war im Jahr 2010 Michail Gorbatschow für seine Initiative zur atomaren Abrüstung in den 1980–Jahren in Ost und West. 2011 folgte mit Daniel Barenboim einer, der mit dem von ihm gegründeten West-Eastern Divan Orchester für eine Aussöhnung zwischen Palästina und Israel steht. Im Folgejahr erhielt die Ehrung James Nachtwey, der mit seinen Kriegsbildern, die man nicht vergisst, zu Frieden beiträgt. Der ehemalige Offizier der sowjetischen Armee, Stanislaw Petrow, wurde 2013 ausgezeichnet. Er hatte 1983 als Mensch entschieden, trotz höchstem Alarmbefehl keine Raketen aus den Bunkern gen Westen zu feuern.
Es folgten der sudanesische Friedensmusiker und einstige Kindersoldat, Faton Bensouda und der Herzog von Kent Edward für ihr Engagement für Versöhnung. 2016 war Daniel Ellsberg der Preisträger, der als Urvater der Whistleblower mit der Veröffentlichung der geheimen Pentagon-Papiere die Täuschung der Öffentlichkeit über die wirklichen Kriegsziele der US-Regierungen im Vietnamkrieg aufdeckte. Mit Domenico Lucano wurde 2017 der Bürgermeister von Riace für die Aufnahme und Integration von vielen Flüchtlingen, die über das Mittelmeer in seinem Ort anlandeten, geehrt und unterstützt. Tommie Smith, berühmt für seine mutige Demonstration mit erhobener Faust auf dem Siegerpodest zu den Olympischen Spielen in Mexiko, wurde 2018 ausgezeichnet. Geehrt wurden weiterhin 2019 die als „Napalm-Girl“ bekannt gewordene Vietnamesin Kim Phuk Phan Thi für ihr Engagement für Versöhnung, 2020 die syrische Aktivistin Muzoon Almellehan für ihr Eintreten für Bildung von Kindern in Krisengebieten sowie 2021 die spanische Ärztin Christina Marin Campos, stellvertretend für das medizinische Personal, das in der Corona-Krise Herausragendes leistete. Im Jahr 2023 erhielten der polnisch-amerikanischer Architekt Daniel Libeskind für seine Stätten der Erinnerung und Mahnung nach Krieg und Terror sowie der niederländische Klimaanwalt Roger Cox die Auszeichnung.
Der Friedenspreis Dresden ist mit 10.000 Euro dotiert, wird von der Klaus Tschira Stiftung und weiteren Spendern gefördert und seit 2010 jährlich vergeben.
Am 12. Mai 2024 wurde der Friedenspreis Dresden 2024 im ausverkauften Schauspielhaus posthum an Alexey Nawalny verliehen. Den Preis nahm seine Witwe Julija Nawalnaja unter Standing Ovations des Publikums entgegen. Die Laudatio hielt Bundespräsident a.D. Joachim Gauck, Grußworte sprachen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch. Gerhart Baum, Bundesminister a.D. und Mitglied der Initiative Friedenspreis Dresden hielt eine Ansprache. Umrahmt wurde die Veranstaltung von einem vielfältigen kulturellem Programm.
Am 8. April 2024 fand im Schauspielhaus des Staatsschauspiels Dresden die Pressekonferenz zur diesjährigen Friedenspreis-Verleihung statt. Peter Ufer, Sprecher des Friedenspreis Dresden, stellte sich gemeinsam mit Jürgen Bönninger, Gerhard Baum, Elisabeth Naendorf (ÖIZ) und dem Intendanten des Staatsschauspiels Dresden, Joachim Klement, den Fragen der anwesenden Pressevertreterinnen und Pressevertretern.
Die Initiative Friedenspreis Dresden ehrt den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny posthum mit dem Friedenspreis Dresden 2024. Zu der Initiative gehört eine Gruppe Dresdner Bürgerinnen und Bürger, Träger ist der ÖIZ – Ökumenisches Informationszentrum e. V. in Partnerschaft mit der Klaus Tschira Stiftung, der Stifterin des Friedenspreis Dresden. Im Rahmen der Verleihungsgala im Schauspielhaus des Staatsschauspiels Dresden am 12. Mai 2024 nimmt Julija Nawalnaja, Witwe von Alexej Nawalny, den Preis entgegen.
Ein musikalisches Memorial für Nawalny des Komponisten Sergej Newski wird von AuditivVocal Dresden unter der künstlerischen Leitung von Olaf Katzer uraufgeführt. Eröffnet wird die Preisverleihung von YOUKALI, es spielt zudem die junge Pianistin Adele Marie Schäfer. Mitglieder des Schauspielensembles Dresden lesen Texte von Nawalny, begleitet vom Cellisten Emil Rovner, Professor an der Hochschule für Musik Dresden. Es werden Filmausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Nawalny“ gezeigt.
Neben zahlreichen Ehrengästen werden als Redner:innen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) erwartet. Die Laudatio auf Alexey Nawalny hält Bundespräsident a.D. Joachim Gauck. Außerdem spricht der Bundesminister a. D. Gerhart Baum (FDP). Die Dankesrede hält Julija Nawalnaja.
Karten für die Veranstaltung sind zum Preis
für 10 Euro erhältlich:
Kartenkauf und Reservierungen
Telefonischer Kartenverkauf: 0351 49 13 555
E-Mail: tickets@staatsschauspiel-dresden.de
Am Vorabend der Preisverleihung zeigt das Programmkino Ost den preisgekrönten Dokumentarfilm „Nawalny“ aus dem Jahr 2022 unter der Regie von Daniel Roher. Im Anschluss an die Vorführung gibt es eine Diskussion zum Film, dem Leben des Kremlkritikers und seinen politischen Auffassungen. Moderiert wird die Veranstaltung von Bundesminister a. D. Gerhart Baum, begleitet wird er auf dem Podium von der Journalistin und Autorin Alice Bota und dem Anwalt der Familie Nawalny, Nikolaos Gazeas. Tickets erhalten Sie an der Kinokasse des Programmkino Ost oder über die Website www.programmkino-ost.de
Seit 2010 wird der Friedenspreis Dresden jährlich unter großer öffentlicher Wahrnehmung und Teilnahme an Persönlichkeiten vergeben, die mit ihrem Wirken dazu beigetragen haben, dass unsere Welt friedlicher und besser wird. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern gehören Michael Gorbatschow, Daniel Barenboim, James Nachtwey, Stanislaw Petrow, Emmanuel Jal, S. K. H. Der Herzog von Kent, Daniel Ellsberg, Domenico Lucano, Tommie Smith, Kim Phuc Phan Thi, Muzoon Almellehan, Cristina Marín Campos, Roger Cox und Daniel Libeskind.
Der Friedenspreis Dresden 2024 wird posthum an Alexej Nawalny vergeben und von seiner Witwe Julija Nawalnaja entgegengenommen. Die Veranstaltung findet dieses Jahr erstmalig im Schauspielhaus des Staatsschauspiels Dresden statt.
Das sagte 2010 der erste Preisträger des Friedenspreises Dresden Michail Gorbatschow.
2023 Daniel Libeskind, polnisch-amerikanischer Architekt
2022 Roger Cox, niederländischer Klimaanwalt
2021 Dr. Cristina Marín Campos, spanische Ärztin
2020 Muzoon Almellehan, syrische Bildungsaktivistin
2019 Kim Phuc Phan Thi, das „Napalm-Girl“
2018 Dr. Tommie Smith, Boxlegende und Menschenrechtler
2017 Domenico Lucano, Bürgermeister des Flüchtlingsdorfes Riace
2016 Daniel Ellsberg, Urvater der Whistleblower
2015 SKH Herzog von Kent
2014 Emmanuel Jal, ehemaliger Kindersoldat und Musiker
2013 Stanislaw Petrow, Der Mann, der die Welt rettete
2012 James Nachtwey, Kriegsfotograf
2011 Daniel Barenboim, Dirigent und Pianist
2010 Michail Gorbatschow, Nobelpreisträger
Der Friedenspreis Dresden ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Klaus Tschira Stiftung gefördert. Ausgelobt wird er von der Initiative Friedenspreis Dresden in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Informationszentrum sowie der Klaus Tschira Stiftung. Die Preisverleihung findet in Kooperation mit den Sächsischen Staatstheatern im Schauspielhaus des Staatsschauspiels Dresden statt.
Die Preis-Skulptur schuf die Dresdner Künstlerin Konstanze Feindt-Eißner. Die Bronze ist eine leicht abstrahierte, freie Nachempfindung der Figur »Ernst« des Mozartbrunnens im Blüherpark Dresden, geschaffen 1907 von dem Berliner Bildhauer Hermann Hosaeus. Am 13. Februar 1945 wurde die Originalfigur stark beschädigt und steht jetzt im Lapidarium Dresden. Genau diese Kriegsschäden sollten auch an der Preisfigur zu sehen sein.
Für den 2024 neu vergebenen Preis wurde die zugrunde liegende Figur in Gips und auch in Wachs von der Künstlerin überarbeitet. Die Figur zeigt Verletzungen vom Angriffskrieg wie die versehrte Hand, um die Symbolkraft zu verdeutlichen. Feindt-Eißner: „So stellt die Figur aus meiner Sicht eine Symbiose aus Verletzlichkeit, Friedenssehnsucht und Symbol für Wehr- und Wahrhaftigkeit dar.“